Donnerstag, April 12, 2007

"In a city that belongs to no one, people are constantly seeking to leave a trace of themselves, a record of their story."
Richard Sennett



Bergauf

Als sie sich auf das kleine Trittbrett stellte und die Finger zwischen die abgegriffenen Gummiverdichtungen der sonnengelben Strassenbahntür schob, setzte sich die Bahn mit einem Ruck in Bewegung. Bergauf fuhr sie, schneller als erwartet. Der Wind schmiegte sich kräftig um ihren Körper, lies ihr Haar die Bewegung zeichnen die er in die Luft schnitt. Sie lockerte die verkrampften Finger in der Tür ein wenig und zu ihrem Erstaunen war der feste Griff gar nicht nötig gewesen. Auch der Atem entspannte sich langsam, Zug um Zug, aber das Herz wollte nicht aufhören laut zu klopfen. Nur der Rythmus änderte sich: aus dem anfänglichem aufgeregt-ängstlichem Pochen wurde ein befreites, glückliches Schlagen. Die Fahrt war schneller vorbei als sie erwartet hatte, die Bahn hielt genauso jäh wie sie gestartet war. Sie sprang ab, strich sich den verrutschten Mantel glatt und richtete sich den Zopf. Alles in Ordnung. Alles in bester Ordnung. Alles in neuer Ordnung.

Mittwoch, April 11, 2007

Eu tenho saudades de Lisboa

Donnerstag, Januar 18, 2007

Es geht ein dunkle Wolk herein

Erstaunlich. Swoooooosh, ein Sturm zieht übers Land, die Uni macht um 16:00 die Tore zu und Wikipedia hat schon nen Eintrag über das Naturereignis mit dem wohlklingendem Namen "Kyrill".

Es geht ein dunkle Wolk herein;
mich deucht, es wird ein Regen sein,
ein Regen aus den Wolken
wohl in das grüne Gras.

Donnerstag, Dezember 21, 2006

have yourself a merry little christmas

Ich wünsch euch allen entspannte Weihnachten, ne gute Zeit mit euren Lieben, tolle Geschenke, Schnee (wünschen darf man ja) und weil man an Weihnachten auch mal ein bischen rührseelig werden darf lass ich an dieser Stelle gleich mal die Kitschglöckchen klingen... *seufz*



Kleiner Nachtrag: Ich kanns nicht lassen, ich find's so niedlich! Die Helden meiner Kindheit in einem erstklassigen Cover...

Dienstag, Dezember 12, 2006

Eine Muh, eine Mäh, eine Täterätätääää

Als ich mich heute Morgen aus meinen kuscheligwarmen Kissen schälte und mich in die Küche quälte, saß dort am Tisch schon quitschfidel der kleine Maulwurf Rapante und verspeiste ein paar Fruchtfliegen zum Frühstück. Ganz Gentleman bot er mir auch eine an, nicht ohne sich zu entschuldigen, dass er sich ohne meine ausdrückliche Erlaubnis bedient hatte. Ich winkte ab und sagte ihm, um diese Zeit habe ich noch keinen Hunger. Er fragte mich nach meinen Plänen für den Tag und ich gab an, dass ich zunächst in die Bibliothek zum studieren müsse. Rapante war sofort Feuer und Flamme, er war schließlich noch nie in einer Bibliothek gewesen und erklärte sofort, dass er mich begleiten würde. Wir setzten uns also in die Bahn, wo der kleine Wicht einige Probleme hatte den Fliehkräften standzuhalten. Ja, so ein Maulwurf, der wiegt ja nichts, der muss sich schon gut festhalten! Andächtig betrat er die heiligen Hallen der Universität, steuerte jedoch zielstrebig auf ein Regal mit Volkskundebüchern zu. "Das gibt's ja garnicht! Sogar Kochbücher haben die hier" jubelte er laut! Er verlor allerdings schnell das Interesse, denn aufgrund seiner extremen Kurzsichtigkeit fiel ihm das Lesen schon nach kurzer Zeit schwer. Dafür fing er an zu jammern, er habe großen Hunger und erklärte zur Entschuldigung, das Frühstück läge ja auch nun schon Stuuuuunden zurück. So zeigte ich dem Kleinen die Uni-Mensa, die an diesem Tag das Weihnachtsmenü servierte. Er war ein wenig enttäuscht, dass auf dem Speiseplan - er hatte Delikatessen erwartet - keine Mehlwürmer standen, sondern nur ein Putengericht mit Orangensauce, aber aus Höflichkeit nahm er natürlich auch eine Portion. Es schmeckte ihm dann aber überraschenderweise so gut, dass er sich gleich drei Mal in die Warteschlange einreihte und alle drei Portionen komplett verspeiste! Braver Maulwurf, morgen wird das Wetter gut!
Wir amüsierten uns noch eine Weile bei einer guten Unterhaltung, bis er schließlich fragte, was denn um alles in der Welt ein Weihnachtsmarkt sei! "Oh" antwortete ich, "dass kann und will ich dir gerne zeigen! Pack deine Sachen und folge mir unauffällig!" Er tat wie ihm geheißen und wir machten uns auf den Weg.
Noch war es hell und jeder der einmal einen Weihnachtsmarkt besucht hat weiß, dass sich der wahre Zauber erst in der Dunkelheit zeigt. So war ich gerührt als er, ganz entzückt ob der lustigen Musik und der unterschiedlichen weihnachtlichen Gerüche einen Freudensprung vor dem Kinderkarussell machte. Als er dann auch noch den Weihnachtsmann kennenlernte, der ihn mit einem professionellen "Ho Ho Ho" auf den Arm nahm, war seiner Verzückung keine Grenze mehr gesetzt! Nach einiger Zeit jedoch bekam er seine Fassung wieder und schien sich daran zu erinnern, dass er ein ernstzunehmender, erwachsener Maulwurf von Welt war. "Naja", merkte er nach einiger Zeit an und räusperte sich streng, "dass scheint mir aber doch eher eine Kinderveranstaltung zu sein, Werteste!". Kinderveranstaltung? Ha, dem wollte ich zeigen, dass auch die Erwachsenen sich hier vergnügen konnten! Alsgleich zerrte ich ihn zu den dunklen Ecken des Marktes, dort wo sich die Erwachsenen um kleine Stehtische drängten und sich über merkwürdige Dinge unterhielten. Hier war man nur wilkommen, so verstand der kleine Maulwurf sofort, wenn man den geheimen Verhaltenskodex kannte.Er hatte eine schnelle Auffassungsgabe und imitierte schon nach kurzer Beobachtung die Einheimischen, als er mit ernster Miene ein Getränk mit dem gefährlich anmutenden Namen "Feuerzangenbowle" bestellte. Tapfer trank er den ganzen Becher aus, und war deutlich beschwipst als wir uns auf den Heimweg machten. Zuhause angekommen flüsterte er mir zu "Das war aber ein schöner Tag!", kroch unter die warme Bettdecke und schlief seelig und mit einem leichten Schnarchen ein. Wahrscheinlich träumt er von Mehlwürmern mit Orangensauce... Psssst!

Montag, Dezember 11, 2006

Horch, was kommt von draußen rein!

Ich habe Besuch! Ganz überraschend stand er neulich vor, bezeichnenderweise eher hinter der Tür, winkte kurz und bat um Asyl. Ich war ein wenig skeptisch, man ist ja grundsätzlich eher vorsichtig bei fremden Personen, aber als er mich so freundlich durch seine kleinen blinden Augen anblickte war es um mich geschehen. Er sagte Tim habe ihn geschickt, er habe ihm einiges von mir erzählt und sei nun sehr neugierig, was ich so erlebe. Ich fragte ihn nach seinem Namen, doch er wollte nicht mit der Sprache herausrücken, er war ihm wohl etwas unangenehm. Er erzählte mir allerdings von seinem Großonkel, der es im Internet zu einiger Berühmtheit gebracht hatte, ein richtiger Filmstar war er! Als er kurz auf der Toilette war nutzte ich die Gelegenheit und fand das Stückchen Filmgeschichte sofort, in dem sein Großonkel den Prinzen in "Rapunzel" mimte. Wahrlich, der Kleine hatte nicht übertrieben: ein großer Charakterdarsteller der alten Schule, der Kinski der Kleinkunst!


Als ich ihn später fragte ob ihm der Name "Rapante" genehm sei (irgendeinen Namen MUSS er ja schließlich haben!), wurde er vor Verlegenheit ein kleines bischen rot um die Schnüffelschnautze und murmelte etwas von:" Mnjaja, mnmmmdas passt schonmhm", rieb sich die müden Äuglein und ging zu Bett, nicht ohne noch einmal freundlich in die Kamera zu winken! Was für ein netter Maulwurf!

Donnerstag, November 23, 2006

SPAM 'N' EGGS!

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Getreu dem Motto wieder zurück in die guten alten Zeiten als Spam noch Spam und nichts als Spammityspam war... Lovely spam! Wonderful spam! Spam spam spam spam. Lovely spam! Wonderful spam! Spam spa-a-a-a-a-am spam spa-a-a-a-a-am spam. Lovely spam! Lovely spam! Lovely spam! Lovely spam! Lovely spam! Spam spam spam spam!