Eine Muh, eine Mäh, eine Täterätätääää
Als ich mich heute Morgen aus meinen kuscheligwarmen Kissen schälte und mich in die Küche quälte, saß dort am Tisch schon quitschfidel der kleine Maulwurf Rapante und verspeiste ein paar Fruchtfliegen zum Frühstück. Ganz Gentleman bot er mir auch eine an, nicht ohne sich zu entschuldigen, dass er sich ohne meine ausdrückliche Erlaubnis bedient hatte. Ich winkte ab und sagte ihm, um diese Zeit habe ich noch keinen Hunger. Er fragte mich nach meinen Plänen für den Tag und ich gab an, dass ich zunächst in die Bibliothek zum studieren müsse. Rapante war sofort Feuer und Flamme, er war schließlich noch nie in einer Bibliothek gewesen und erklärte sofort, dass er mich begleiten würde.
Wir setzten uns also in die Bahn, wo der kleine Wicht einige Probleme hatte den Fliehkräften standzuhalten. Ja, so ein Maulwurf, der wiegt ja nichts, der muss sich schon gut festhalten! Andächtig betrat er die heiligen Hallen der Universität, steuerte jedoch zielstrebig auf ein Regal mit Volkskundebüchern zu. "Das gibt's ja garnicht! Sogar Kochbücher haben die hier" jubelte er laut!
Er verlor allerdings schnell das Interesse, denn aufgrund seiner extremen Kurzsichtigkeit fiel ihm das Lesen schon nach kurzer Zeit schwer. Dafür fing er an zu jammern, er habe großen Hunger und erklärte zur Entschuldigung, das Frühstück läge ja auch nun schon Stuuuuunden zurück. So zeigte ich dem Kleinen die Uni-Mensa, die an diesem Tag das Weihnachtsmenü servierte. Er war ein wenig enttäuscht, dass auf dem Speiseplan - er hatte Delikatessen erwartet - keine Mehlwürmer standen, sondern nur ein Putengericht mit Orangensauce, aber aus Höflichkeit nahm er natürlich auch eine Portion.
Es schmeckte ihm dann aber überraschenderweise so gut, dass er sich gleich drei Mal in die Warteschlange einreihte und alle drei Portionen komplett verspeiste! Braver Maulwurf, morgen wird das Wetter gut!
Wir amüsierten uns noch eine Weile bei einer guten Unterhaltung, bis er schließlich fragte, was denn um alles in der Welt ein Weihnachtsmarkt sei! "Oh" antwortete ich, "dass kann und will ich dir gerne zeigen! Pack deine Sachen und folge mir unauffällig!" Er tat wie ihm geheißen und wir machten uns auf den Weg.






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